Knorpeltherapieverfahren

ACT

In ganz speziellen Fällen können meist unfallbedingte, auch großflächige Knorpelschäden mittels der sogenannten „Autologen Chondrozytentransplantation“ (ACT) behandelt werden. Hierbei wird in einer ersten Kniegelenkoperation rein arthroskopisch etwas Knorpelmaterial entnommen, die Größe des Knorpelschadens vermessen und die entnommenen Knorpelzellen werden über ca. 2 Wochen angezüchtet. Die so vermehrten Knorpelzellen werden in eine Gelmatrix eingebettet und in einer zweiten, nun offenen Kniegelenkoperation in den Knorpeldefekt eingebracht. Ein spezielles Nachbehandlungsschema von passiver Kniegelenksbewegung unter Entlastung über mehrere Wochen gewährleistet ein Einheilen der Knorpelmatrix.

Knorpeltransplantation

Komplette Knorpelschäden mittlerer Größe (ca. 2-4 cm²) können bei intaktem Restknorpel um den Defekt mit Knorpel-Knochen-Zylinder-Transplantaten versorgt werden.
Hierbei werden bei dieser Kniegelenkoperation mit Spezialinstrumenten ein oder mehrere Knorpel-Knochen-Zylinder aus Regionen minderer Belastung (z. B. hinter der Kniescheibe) entnommen und in das Gebiet des bestehenden Knorpelschadens in der Belastungszone eingesetzt. Durch Einblutung im Bereich der Entnahmestelle kommt es zur Gewebsauffüllung der minderbelasteten Kniegelenkszone. Um eine Einheilung der transplantierten Zylinder in der Belastungszone zu ermöglichen, ist eine Teilbelastung für 6 Wochen an Unterarmgehstützen notwendig.

Mikrofrakturierung

Falls in umschriebenen Arealen im Kniegelenk der Knorpel völlig fehlt, kann eine sogenannte „Mikrofrakturierung“ durchgeführt werden, um neue Knorpelbildung zu induzieren. Hierbei werden kleine Löcher in die freiliegende Knochenfläche gepickt (Mikrofrakturierung), über die Einblutung aus dem Knochen erfolgt eine Ersatzknorpelbildung (Faserknorpel).
Um diese Faserknorpelbildung zu ermöglichen, muss das operierte Bein für 6 Wochen postoperativ an Unterarmgehstützen entlastet werden.